Seit den 1950er Jahren geht der Röhrichtbestand im Dümmer zurück. Dadurch kam es auch zu einem Rückgang typischer Röhrichtvögel wie Rohrdommel, Schilf- und Drosselrohrsänger.

Die derzeit noch vorhandenen Röhrichte sind weitgehend verlandet und stehen weder als Lebensraum für spezialisierte Vogelarten zur Verfügung, noch für Fische, die für ihr Laichgeschäft, als Versteck oder Jungfischlebensraum auf wasserdurchflutete Röhrichte angewiesen sind.

Seit 2015 werden Erprobungsmaßnahmen zur Förderung der Schilf- und Teichbinsenröhrichte durchgeführt, die gezeigt haben, dass derzeit insbesondere der Verbiss der Pflanzen durch Graugans, Bisam und Nutria ein bedeutender Faktor für den Röhrichtrückgang ist. Initialpflanzungen, die mit einem Zaun und Flatterband vor einschwimmenden und einfliegenden Tieren geschützt wurden, entwickelten sich gut.

Hier an der Hohen Sieben wurde im Sommer 2023 eine rund 1 ha große Initialpflanzung mit Schilf und Teichbinsen angelegt. Dazu wurden Schilf- und Teichbinsenpflanzen in Eimern so weit herangezogen, dass sie im ca. 30-70 cm tiefen Wasser gepflanzt werden konnten. Zusätzlich wurde versucht, Schilfpflanzen aus einem vorhandenen Bestand in einem Wiesenvogellebensraum, der sich störend auf die Offenheit des Geländes auswirkte, auszubaggern und im Dümmer wieder einzupflanzen.

Die Pflanzen sollen zukünftig einen dichten Röhrichtbestand bilden, der nicht nur als Lebensraum für Vögel, Fische und Insekten dient, sondern auch einen natürlichen Wellenschutz für den Dümmerdeich bietet.

Bis zum Erreichen eines dichten Bestandes sollen zudem bei Bedarf Nachpflanzungen durchgeführt werden.

Das Projekt wurde von der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) mit Fördermitteln der Postcode-Lotterie und Unterstützung des Landes Niedersachsen umgesetzt.